<p>Neubau Schulhaus Triemli</p><p>Bild © Doro Dietz<br></p>
<p>&nbsp;Situation</p>
<p>&nbsp;Clustergeschoss</p>
<p>&nbsp;Ansicht mit Querschnitt durch Turnhalle</p>
<p>Längsschnitt</p>
<p>&nbsp;Konstruktionsschnitt</p>
<p>Neubau Schulhaus Triemli</p><p>Bild © Doro Dietz<br></p>
<p>Ergänzungsbau Schulhaus In der Ey</p><p>Bild © Doro Dietz<br></p>

Schulanlage Triemli / In der Ey

Die Jüngsten lernen am leichtesten, wie eine nachhaltige Zukunft aussehen könnte.

Die grosszügige Schulanlage ist Teil eines qualitativ hochstehenden Freiraumes, der sich durch das heterogene Wohnquartier über den parkartigen Grünzug Langgrüt bis hin zur Schule Letzi zieht. Die beiden inventarisierten Bestandesgebäude sind unterschiedlich adressiert - das Schulhaus Triemli an der Triemlistrasse im Süden und das Schulhaus In der Ey an der Quartierstrasse im Norden - bilden im Zusammenspiel mit den terrassierten Aussenanlagen aber ein verbindendes Gesamtensemble. 

Die vorgefundene Grosszügigkeit und Durchlässigkeit bleiben mit den Neubauten erhalten, was durch eine offene bauliche Setzung in Hanglage geschieht. Entsprechend dem Raumprogramm werden zwei Neubauten vorgeschlagen, welche als Langhäuser den Grünzug begleiten und so nicht nur den visuellen Fluss des Landschaftsraumes unterstreichen, sondern auch die Kaltluftströme zur städtebaulichen Nachtauskühlung bewahren. Die Arealmitte mit Aussenraumfeldern auf unterschiedlichen Niveaus bleibt frei, wobei die Neubauten die Höhenunterschiede geschickt aufnehmen und verknüpfen.

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Das grössere Bauvolumen Triemli definiert den südlichen Arealteil im Zusammenspiel mit der kleinkörnigen Musikschule, während der kompaktere Neubau In der Ey ein Gegenüber zum ausgedehnten Primarschulhaus der Architekten Henauer/Witschi schafft und dieses ergänzt. Die beiden Kleinensembles adressieren die neuralgischen städtebaulichen Anknüpfungspunkte und bilden im Verbund eine einheitliche Gesamtanlage. Dabei wird die spezifische Topografie genutzt, um den grossen Gebäudekörper der Dreifachturnhalle quartierverträglich einzubetten: die vorgefundene Terrassierung aufnehmend, schiebt sich der Sporttrakt unter die Pausen- und Allwetterflächen des obersten Plateaus Triemli. Die Zuschauergalerie schliesst ein Geschoss tiefer ebenerdig gegen die nördlichen Sportfelder an.

Der Anspruch an ein möglichst nachhaltiges Projekt war treibende Kraft des Entwurfsprozesses. Die Energie- und CO2-Emissionen werden mittels Solarproduktion weitgehend kompensiert und damit ein grösstmöglicher Beitrag an die Energiewende geleistet. Nicht nur sind die gesamten Dachflächen begrünt und mit PV-Modulen versehen, sondern auch die Fassadengestaltung leitet sich von der Idee einer innovativen Photovoltaik-Gesamtanlage ab. An der Südostfassade sorgt eine Kombination von mit PV-Modulen bestückten vertikalen Brüstungs- und horizontalen Vordachbändern für eine massive Erhöhung des Energie-Ertrags. Durch die optimale L-förmige Anordnung der Panele ergibt sich eine Art «Lichtfalle», welche den Ertrag zusätzlich steigert. Die von der auskragenden Holzkonstruktion getragenen Vordachbänder haben eine symbiotische Doppelfunktion: Sie dienen neben der Stromproduktion auch als fixe Verschattungselemente ähnlich einer Brise-Soleil und verbessern somit den sommerlichen Wärmeschutz im Zusammenspiel mit dem aussenliegenden, textilen Sonnenschutz. Die Stirnseiten und die Nordwestfassade sind aufgrund der anderen Einstrahlungssituation partnerschaftlich gestaltet: Vertikal angeordnete, bifaziale PV-Lamellen fangen die Sonnenstrahlen vor allem auch bei tiefem Sonnenstand und in Wintermonaten optimal ein. Die Fassaden reagieren dabei einerseits mit ihren spezifischen Gliederungsprinzipen unterschiedlich auf die Himmelsausrichtungen und Aussenräume (Park- und Pausenplatzseite), andererseits verbindet sie aber der strukturelle Grundcharakter und die einheitliche Materialisierung in Holz, Glas und PV. Vertikale hängende Fassadenbegrünungen im Bereich der Einschnitte ergänzend die ökologischen Massnahmen der Hülle und haben eine kühlende Wirkung.


TEAM SKOP

Cécile Baumann, Tiziana Fischer, Angelika Marxer, Basil Spiess, Silvia Weibel Hendriksen, Martin Zimmerli

AUFTRAG

Verfahren
offener Projektwettbewerb

Jahr
Wettbewerb 2021

Bauherrschaft
Stadt Zürich, Amt für Hochbauten

FACHPLANUNG

Landschaftsarchitektur
Grand Paysage Landschaftsarchitektur

Tragwerk
WaltGalmarini

GEBÄUDEDATEN

Nutzung
Primarschule mit Kindergarten, Aula, Dreifachturnhalle und Tagesbetreuung

Adresse
Zürich-Albisrieden, Schweiz

Gebäudevolumen
78'415 m³

Geschossfläche
25'454 m²